Kaninchen-Ratgeber

  
Das richtige Futter

1. Das Wichtigste
Gutes Heu
Es handelt sich hierbei um das Grundnahrungsmittel der Kaninchen, es sollte in ausreichender Menge den ganzen Tag über zur Verfügung stehen. Das Heu muss grün und sehr trocken sein, nach Wiese und Kräutern duften. Das Klassische Supermarkt-Heu oder aus einer typischen Zoohandlung ist meist minderwertig und staubig. Also sollten wir im Sinne des Tieres die Finger davon lassen. Es gibt bestimmt in Ihrer Umgebung Futtermittelgeschäfte oder vielleicht sogar einen Bauernhof, die hochwertiges Heu für Tiere anbieten.

2. Drops und Trockenfutter
So etwas braucht das Kaninchen gar nicht, es ist sogar Gesundheitsschädlich. Das bunte Zeug sieht schön aus, ist aber in Wirklichkeit nicht gut für das Tier. Das Futter besteht größtenteils aus Getreide und im schlimmsten Falle könnte das zu Verklebungen im Darm kommen. Am besten ist es das Tier wird artgerecht gefüttert mit: Heu, Obst und Gemüse.

3. Obst und Gemüse
Kaninchen sind Vegetarier und brauchen täglich frisches Obst und Gemüse.
Täglich sollte man eine Schale gemischtes frisches Obst und Gemüse seinen Kaninchen anbieten.
Man sollte die Kaninchen langsam an die neue Ernährungsweise umstellen. Achtung: Das Kaninchen hat eine empfindliche Verdauung.
Das heißt also: nur langsam das Trockenfutter absetzen und nach und nach durch frisches
Obst und Gemüse ersetzten. Auf Futterumstellungen reagieren die Kaninchen mit Durchfall.
Nicht alle Obst und Gemüsearten sind für das Tier geeignet. Wir haben eine Obst und Gemüseliste zusammengestellt. Bei manchen Gemüsearten ist Vorsicht geboten. Bei übermäßigem Verzehr kann dies tödlich enden. Außerdem sollte man das Obst und Gemüse gründlich abwaschen.
Täglich kann gegeben werden:
Haselnusszweige
Möhren
Fenschel
Steckrüben (Schälen)
Einmal die Woche:
Pfefferminze
Zitronenmelisse
Oregano
Die Liste wird noch erweitert.

4. Das Wasser
Wasser muss dem Kaninchen den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Aber bitte nicht die sogenannten Trinkflaschen die am Käfig eingehängt werden. Für die Kaninchenhalter ist dies praktisch, aber nicht für die Tiere.
Die Tiere haben dadurch eine ungewohnte Kopfhaltung die nicht natürlich ist.
Die Kaninchen trinken in der freien Natur aus Bäche, Pfützen und sonstige Gewässer. Die Kopfhaltung ist von Natur aus nach unten gerichtet.
Deshalb eine Trinkschale in den Stall stellen. Am besten ist eine Futterschale aus frostsicheren Steinzeug.
Schließlich wollen wir ja auf eine Artgerechte Kaninchenhaltung achten. Also weg mit den Trinkflaschen.

5. Der Stall
Im Handel werden viele Kaninchenställe angeboten. Ich bekomme immer wieder Gänsehaut wie schön klein die immer sind. In manchen Ställen hat das Kaninchen nicht einmal die Möglichkeit sich aufzurichten oder sich auszutoben.
Wer ein bisschen Handwerklich begabt ist sollte sich seine Kaninchenställe selber bauen.
Für ein Zwergkaninchen sollte der Stall folgende Maße haben: ca. 80 cm hoch, 160 lang und 80 cm breit sein. Im Stall selber muss eine Höhle vorhanden sein. Kaninchen sind Fluchttiere und sollten die Möglichkeit haben sich zurückziehen zu können.
Die im Handel erhältlichen Ställe haben eine Kotwanne aus Blech oder Kunststoff. Dies ist zwar praktisch für den Kaninchenhalter, aber nicht für das Kaninchen. Besser ist wenn der Stallboden aus massiven Holz ist, denn das Kaninchen buddelt von Natur aus gerne im Boden rum. Die Krallen werden dadurch kurz gehalten.
Auf einen Blech oder Kunststoffboden ist das nicht möglich. Wir halten unsere Kaninchen schon Jahre lang auf einen massiven Holzboden der mit Einstreu ausgelegt ist und wir haben noch nie die Krallen der Kaninchen geschnitten. Die Krallen werden auf dem Holzboden gut abgenutzt.
Fortsetzung folgt

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